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Höchster Kühlaufbau in Deutschland: Bayerische Zugspitzbahn  mit  Aufbau von Kiesling

Kiesling Kühlfahrzeuge unterwegs zur Spitze

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Ein ungewöhnlicher  Auftrag  wurde jetzt von Kiesling Kühlfahrzeuge erfolgreich ausgeliefert und  im Rahmen eines Betriebsausfluges vor Ort besichtigt und gefeiert.

Die Bayerische Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen meldete den ungewöhnlichen Bedarfsfall bereits im letzten Jahr an. Die bisherigen Lebensmitteltransporte zum Zugspitzplatt auf 2600 m erfolgten  in einem alten Holzwaggon, der bereits mit einer Kühlzelle ausgerüstet worden war. Die Zunahme der Events und Tagungen oben auf Deutschlands höchstem Gipfel erforderten dringend eine bessere Logistik. In dem noch aus der Gründungszeit der Bahn (1930) stammenden Güterwaggon reichte in vielen Fällen der Platz nicht aus, um in den möglichen Fahrten alle erforderlichen Waren auf den Berg zu bringen. Auch der Transport von Frischware konnte vor allem im Sommer nicht vernünftig abgewickelt werden.

In einem Kühlaufbau sollten nun sowohl die lebensmittelhygienischen und -rechtlichen Bedingungen verbessert werden, als auch die Transportkapazitäten optimal genutzt werden.  

Als  „Chassis“ stellte die BZB den Unterbau eines ausgemusterten Personenwaggons zur Verfügung.

Einen Kühlaufbau auf diesen  Zug der Zahnradbahn aufzubauen war selbst für die Techniker der Kiesling Fahrzeugbau GmbH eine ganz neue Herausforderung.

Immerhin geht die Fahrt  über 25 % Steigung. Dies erforderte natürlich ganz andere Chassis-Befestigungen, um Verschiebungen während der vollbeladenen Bergfahrt und natürlich auch der Talfahrt zu verhindern.

Durch den fehlenden Aufbau des Waggons  ist der Grundrahmen nicht besonders verwindungssteif, sondern im Gegenteil sehr instabil. Eine schubfeste Verbindung über den gesamten Rahmen ersetzt die sonst üblichen Konsolen und Klemmtechnik.

Die Kühlung erforderte ebenfalls spezielle Anpassungen, denn das Carrier-Aggregat VECTOR 1850 MT wird nicht mittels Diesel-Motor angetrieben sondern entnimmt seine Betriebsspannung aus der Stromversorgung des Zuges.

Der  VECTOR 1850  wurde für diesen Einsatz als Multitemperaturversion gewählt und basiert auf dem

ECO RESPONSIBILITY - Konzept von Carrier.

Geringere Emissionen, optimierter Energieverbrauch und weniger Verschleißteile.

Der Kühlaufbau verfügt über drei Kammern in denen von Getränken über Frischware bis hin zu Eis und Tiefkühlprodukten alles für die Bewirtung der täglich 4000 Besucher  transportiert wird.

Nachdem der Kühlaufbau bereits im Dezember 2008 das Werk Kiesling in Tomerdingen verlassen hatte, wurde im Laufe des Jahres 2009 die Komplettierung des Wagens, also der  Aufbau eines Führerhauses und die vollständige Neuverkabelung  - direkt in der Betriebswerkstätte der Bayerischen Zugspitzbahn in Grainau durchgeführt .

Während der Betriebsbesichtigung im Rahmen des Betriebsausfluges der Kiesling-Mannschaft erläuterte

Herr Rainer Weber von den BZB den Ablauf dieses einmaligen Projekts:

"Der in unserem Haus für den Gastronomiebereich verantwortliche Mitarbeiter konfrontierte uns vor etwa 2 Jahren mit den geänderten bzw. erheblich gestiegenen Anforderungen an den Transport von Lebensmitteln, vor allem bei Kühl- und Gefrierware. Eine weitere Ertüchtigung des bestehenden „Lebensmittel-Transportwaggons“ zur Einhaltung dieser Forderungen war nicht möglich. Wir machten uns daher gezielt im LKW-Ausrüster-Bereich auf die Suche und waren sehr schnell fündig.

Das Konzept der Fa. Kiesling war für uns im Wesentlichen unter drei Gesichtspunkten überzeugend:

1.die systembezogene HACCP-Zulassung, die eine projektbezogene Abnahme überflüssig machte und damit grundsätzliche Rechtssicherheit schuf.

2. die technische Ausführung mit den schlagfesten Metalldeckschichtpaneelen, die einen sehr hohen mechanischen Schutz und lange Haltbarkeit versprach

3. und ganz wesentlich, die durchgängige Produktion im Hause Kiesling, die einen maßgeschneiderten Koffer aus einer Hand ermöglichte und uns als die Basis für eine qualitativ hochwertige und termingerechte Projektausführung erschien. 

Wir wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil, die Technik bzw. die Werkstatt der Fa. Kiesling konnte noch die Lackierung des Grundrahmens übernehmen und uns weiteren organisatorischen und logistischen Aufwand ersparen.

Eigentlich Schade, dass bei uns bei der Bayerischen Zugspitzbahn so ein Projekt  singulär ist; die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Hause Kiesling, die Projektabwicklung und nicht zuletzt das Produkt selbst war bzw. ist >>rund<<“.

 

Die Kiesling-Mitarbeiter konnten sich nach der Besichtigung in die Zahnradbahn setzen und die 11,5 km von Grainau (750 m Höhe)  zum Zugspitzplatt auf 2600 m fahren.

Anschließend ging es mit der Gletscherbahn noch zum Gipfel  und bei  70 cm Neuschnee fanden es die Kühlfahrzeugbauer richtig cool.